Liturgie - Der Zweite Blick
Auf Dein Wort hin ließen die Jünger sich berufen, sind sie ihrem Meister gefolgt, sind sie seine Zeugen geworden, ohne ihr eigenes Leben zu schonen.
Auf Dein Wort hin sind viele Deine Zeugen geworden, haben ihr Leben eingesetzt, um die frohe Botschaft zu verkünden bis an die Grenzen der Erde.
Bibelwort: Johannes 14,23-29 (Evangelium vom 6. Sonntag der Osterzeit)
AUSGELEGT!
Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.
Es gibt so vieles, das uns beunruhigen kann. Und es ist auch keine gute Idee, dass wir uns um die tatsächlich existierenden Bedrohungen unseres friedlichen Zusammenlebens keine Sorgen machen. Dennoch sagt Jesus: Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. So wohltuend in diesen Zeiten. Die täglichen Herausforderungen annehmen: Ja. Uns verrückt machen lassen: Nein. Es gibt zu viele, die uns Angst einreden wollen, damit sie daraus Profit schlagen. Angst vor Migration, damit wir menschenverachtende Parteien wählen. Angst vor Wohlstandsverlust, damit wir nicht mehr von den Reichen und Mächtigen ihren Beitrag zum Gemeinwohl einfordern. Angst vor einem angeblich massenhaften Missbrauch des Sozialstaates, damit wir zulassen, dass er abgebaut wird. Alle diese unbestimmten Ängste sind der Feind eines gelungenen Miteinanders. Jesus hat uns seinen Geist hinterlassen, damit wir durchschauen, wenn jemand uns durch Angst manipulieren und aufhetzen will. „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Handeln wir aus seinem Geist, aus seinem Frieden, nicht aus der Angst heraus.
Klaus Metzger-Beck
Quelle: Bermoser + Höller Verlag AG
Foto: Michael Tillmann
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